Bevor ich zu meiner eigentlichen Frage komme, eine kurze Beschreibung meiner aktuellen Situation:
Ich bin seit Sommer 2017 Cannabispatient aufgrund einer Aufmerksamkeitsstörung und einer chronisch ausgeprägten Insomnie. Während es in meinem Verfahren zur Kassenübernahme vor dem Sozialgericht äußerst gut aussieht, habe ich leider ein wenig Probleme bezüglich meiner Fahrerlaubnis.
Vor meiner Zeit als Patient wurde bei einer Blutprobe im Rahmen einer Verkehrskontrolle Anfang 2017 ein Wert von 2,4ng THC festgestellt. In der Folge kam es zum üblichen Prozedere, sprich Bußgeld, Fahrverbot und im Anschluss dem Entzug der Fahrerlaubnis unter Anordnung eines MPU-Gutachtens. Nach vier Jahren ohne Führerschein habe ich diesen über den Klageweg wiederbekommen. Das Gericht urteilte diesbezüglich unabhängig von meinem Patientenstatus, dass aufgrund meiner Werte (THC-COOH bei 24ng) ohne weitere Überprüfungen nicht einfach auf einen regelmäßigen Konsum geschlossen werden kann.
Nun zu meinem aktuellen Problem:
Im Rahmen des Gerichtsverfahrens um meinen Führerschein wurde auch mit meinem Status als Cannabispatient argumentiert und im Sommer 2017 ein entsprechendes Attest vorgelegt. Ich habe vor zwei Wochen ein Schreiben der Führerscheinbehörde erhalten mit dem Titel „Anhörung vor Anordnung eines Ärztlichen Gutachtens und/oder einer MPU“. Hierbei bezieht sich die Führerscheinbehörde auf das 2017 vorgelegte Attest und argumentiert damit, dass laut neuer Vorgaben des Baden-Württembergischen Verkehrsministeriums sämtliche Cannabispatienten auf ihre Eignung zum Führen eines KFZ überprüft werden müssen.
Kurzum verlangt die Behörde die Vorlage meiner aktuellen Verschreibung mitsamt Details zur Einnahme. Mein Anwalt hat mir nun geraten, der Behörde zusätzlich noch mit der Erstellung eines Verkehrsmedizinischen Gutachtens zuvorzukommen, um so schlimmeren Konsequenzen in Form einer MPU vorzubeugen.
Meine Frage ist nun, ob mir jemand einen Facharzt für Verkehrsmedizin im Raum Stuttgart empfehlen kann, alternativ wäre auch ein Arzt im Umkreis meiner Heimat Sigmaringen denkbar. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang, dass der entsprechende Arzt dem Thema Cannabis als Medizin nicht vollständig ablehnend gegenübersteht. Andererseits sollte es auch kein Arzt sein, welcher für Gefälligkeitsgutachten bekannt ist.
Ich bedanke mich im Voraus schonmal für jeden Tipp.
Mit besten Grüßen
Martin